Friedrich Duensing.


Unser Stamm wurde nach Friedrich Duensing benannt, der vor dem Zweiten Weltkrieg Reichspfadfinder und später Reichsführer war.

Hier eine kleine Zusammenfassung seines Lebenswegs und seiner Arbeit bei der CP:

Friedrich Duensing wurde am 4.7.1889 in Fürstenwalde/Spree geboren. Als junger Leutnant kam er aus dem Ersten Weltkrieg zurück und wechselte vom Philologie - zum Theologiestudium. Er trat zunächst eine Pfarrstelle in Fürstenwalde an und stieß 1925, vom Bibelkreis kommend, zur CP. Er wurde Reichspfadfinder und fünf Jahre später ihr Reichsführer. Friedrich Duensing trat im Oktober 1930 in Hannover als erster Stadtjugendpfarrer sein Amt an. In der Presse stand damals:

"Aus seiner Einführungsrede sprach ein starkes Bekennertum, ein großes Verantwortlichkeitsbewusstsein, gegenüber der im Ringen um Reinheit und Freiheit stehenden Jugend, ein starker Wille zur Einigkeit in der in unzähligen Gruppen gespaltenen evangelischen Jugend."

Man suchte nach einem starken Mann, nicht nur im Staat. Friedrich Duensing aber warnte schon 1924 davor:

"Wehe uns, wenn ein solcher kommt. Er würde uns noch ärmer und leerer machen, als wir schon sind."

Projekte (Auslandsfahrten, Grenzlandfahrten), die die CP in diesen Jahren unternahm, stellte Friedrich Duensing unter den Theologischen Begriff: Die Jungen, die hier groß werden, sollen Christus kennenlernen und seine Jünger werden.

"Unsere Fahrten durch Deutschland, unsere Lager und Heimabende sollen ein Kampf um Jesus Christus, ein Dienst an der Kirche sein."

Aber die CP wollte auch Einfluss nehmen, besonders natürlich Einfluss auf das evangelische öffentliche Leben. Wenn in der evangelischen Jugend noch manche die Machtergreifung als eine Hoffnung sahen, warnte Friedrich Duensing vor der Wahl der NSDAP, da ihr Antisemitismus für Christen, die aus der Bibel leben, eine Unmöglichkeit ist. Wichtig erscheint aber, dass die CP und mit ihr die evangelischen Jugend klar erkannte, was mit der HJ geschehen sollte. Zur Eingliederung sagte Friedrich Duensing:

"Das schwerste Hindernis liegt in der weltanschaulichen Haltung der HJ. Nationalsozialismus wird zur Religion erhoben"

Dieser Beitrag soll schließen mit einem Zitat von Friedrich Duensing:

"Wo das Christentum verkürzt ist, wo man um das Kreuz herumgeht, wo man das Erlebnis der Jugendbewegung als den entscheidenden Lebensstoß betrachtet und nicht das Kreuz, ist Christliches Pfadfindertum krank. Wo die alle Kräfte schulende pfadfinderische Entwicklung vernachlässigt wird, ist es faul. Beider Wesenselemente in ihrer Durchbringung bestimmen unsere Arbeit. Man kann Christ sein, ohne Pfadfinder zu sein, und man kann Pfadfinder sein, ohne Christ zu sein. Dass wir beides verbinden, ist unsere Eigenart, die uns allein Daseinsrecht gibt."

Geschrieben von Ollo zu unserem 10 jährigen Jubiläum.


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